Edition, Kommentar und Übersetzung eines europäischen Erzählstoffs im niederdeutsche Raum (mit einem Anhang zum ‚Trierer Floyris‘ und dem ripuarischen ‚Flors inde Blanzeflors‘-Fragment)

Der um 1150/60 vermutlich in Südwestfrankreich entstandene Roman von ‚Floire et Blanchefleur‘, war ein ungeheurer Erfolg und wurde, wie
die Überlieferung beweist, während des gesamten Mittelalters und noch darüber hinaus in ganz Europa rezipiert und in viele
Volkssprachen übersetzt. Im deutschsprachigen Raum sind insgesamt sechs verschiedene Bearbeitungen bekannt. Während die
mittelhochdeutschen Texte, allen voran Konrad Flecks ‚Flore und Blanscheflur‘, zuletzt stärker im Fokus der Forschung standen, haben die drei
Adaptationen, die an der Grenze des deutsch-niederländischen Sprach- und Kulturraums sowie im niederdeutschen Raum
entstanden, seit Jahrzehnten sehr viel weniger Aufmerksamkeit erfahren. ‚Flos unde Blankeflos‘, der nur fragmentarisch erhaltene
ripuarische ‚Flors inde Blanzeflors‘ und der ebenfalls nur in Fragmentform überlieferte ‚Trierer (maasländische) Floyris‘, die nicht
nur stoffgeschichtlich noch erhebliches Forschungspotenzial für komparatistische Studien bieten. Es sollen daher Editionen entstehen, die sich
sowohl an der Überlieferungssituation der niederdeutschen, ripuarischen und maasländischen Adaptationen des europaweit verbreiteten ‚Floire et Blanchefleur‘-Stoffes als auch an den Erwartungen an einen gut lesbaren Text orientieren. Die Ausgaben werden die Texte in ihrer historisch überlieferten, zugleich aber in einer benutzerfreundlichen Gestalt zur Verfügung stellen, die nhd. Übersetzungen, Kommentare und weitere Erschließungen bietet.

 

Projektleiter:

Prof. Dr. Bernd Bastert (Germanistische Mediävistik, Ruhr-Universität Bochum, bernd.bastert@rub.de )

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:

Dr. Elisabeth de Bruijn (elisabeth.debruijn@rub.de)