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Die Ausstellung „Schreibmaschinenliteratur“ ist das gemeinsame Ergebnis eines germanistischen Blockseminars aus dem Sommersemester 2013. Das Seminar untersuchte den medialen Status von Schreibmaschinen für die Produktion, Distribution, und für die Ästhetik literarischer Texte, die sich u.a. in Typoskripten und ihren technischen Reproduktionen niederschlägt. Welch neue Inspiration diese Maschinen auf unterschiedlichste Autoren ausübte, konnte an einigen prominenten Beispielen studiert werden. Zudem standen Texte der Neuen Sachlichkeit auf der Agenda, deren Protagonisten der Sphäre des Büros entstammen und den neuen Typus des Angestellten auf die literarische Bühne bringen.
Vor allem ging es jedoch darum, dieses gerade verschwindende Medium praktisch zu erproben und seine Materialität im buchstäblichen Sinne zu begreifen. In der Ausstellung werden entsprechende Materialitäten gezeigt: Von der „Continental“ Schreibmachine aus dem Jahr 1934 bis zur Elektrischen mit Datenspeicher, die schon an der Schwelle der digitalen Kultur steht. Darüber hinaus finden sich Typoskripte, Reinigungs- Kopier- und Löschutensilien, literarische Texte und Werbeplakate, aber auch die erste ernstzunehmende Medientheorie des Typewriters, die der damals noch Bochumer Literaturwissenschaftler Friedrich Kittler 1986 vorgelegt hat.