„Bochum, ich komme gleich!“

 

Eine große und, ich würde sagen, spontane Freude war für mich der Tag, an dem ich erfuhr, dass ich ein Semester an der Ruhr-Universität Bochum verbringen werde. Das beste Geschenk zum Geburtstag, dachte ich mir damals (die Einladung hat Herr Rothstein genau an dem Tag unterschrieben:)) Neben dem Freuen hatten meine Eltern sofort angefangen, alles einzuplanen. Organisatorische Fragen habe ich in den Hintergrund gesetzt, im Vordergrund stand stattdessen das Versprechen „Bochum, ich komme gleich!“

Ich hätte mich an der Universität nie zurechtfinden können, hätten mir Frau Materynska und Frau Schuttkowski, meine Koordinatorinnen, nicht damit geholfen. Neben den allen organisatorischen Fragen (Einschreibung, Bankkonto, Handynummer) erhielt ich von Frau Schuttkowski emotionelle Unterstützung und praktische Ratschläge zur Gestaltung des Studiums.

Der wichtigste Schritt war, mit den vorgegebenen Übungen, Vorlesungen und Seminaren klarzukommen und meinen eigenen Unterrichtsplan zu erstellen. Ich besuchte Seminare zu verschiedenen Themen – Pragmatik, Werbekommunikation, Ambiguität, was meine Sprach- und Allgemeinkompetenzen erweiterte. Können Sie sich diese Herausforderung vorstellen, wenn Sie so schnell verstehen und am Unterricht teilnehmen sollen wie die Muttersprachler? Aber je schwieriger der Anfang, desto besseres Ergebnis am Ende. Nebenbei besuchte ich Spanischkurse und schrieb eine Hausarbeit (ausschließlich auf Deutsch – noch ein Vorteil!).

Mit der Freizeitgestaltung hatte ich auch keine Probleme – schon in den ersten zwei Wochen schloss ich viele Freundschaften: sowohl mit den deutschen Studierenden als auch mit den Austauschstudenten. Bochum bot ein breites Spektrum von Aktivitäten, vor allem Weihnachtsmarkt und Eisbahnen. Wegen ihrer Lage verfügte die Stadt auch über zahlreiche Möglichkeiten, im Inland und sogar im Ausland zu reisen. Die allen habe ich natürlich ausgenutzt 🙂

Auf solche Weise lernt man nicht nur Deutsch, Theorie der Sprechakte und Geschichte der Sprache – man lernt auch Selbstorganisation und Selbstbewusstsein. In Bochum habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen und richtig zu kommunizieren.

Deswegen schätze ich mein Semester an der RUB als unvergesslich. Das ist etwas mehr als Austausch zum Studium; das ist auch ein Austausch von Geschichten, Kulturen, Welten… Und das Wertvollste daran ist, dass Sie dieses Austauschsemester nach Ihrer Heimat mitnehmen können in Form von Erfahrungen, Fotos und warmen Freundschaften. So was passiert nicht jedem, und deswegen ist es so wertvoll.

 

Anastasiia Dolynets (WS 2019/2020)

 

 

Das Ist eine ganze Universitätsstadt!

Ruhr-Universität Bochum? Schon darüber gehört, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass ich dort studieren werde. Meine ersten Eindrücke waren – “dass ist keine Uni, das ist eine ganze Universitätsstadt”, als ich auf der Station Ruhr-Universität Bochum am meinen ersten Tag ausstieg, und die ganze Menge von den Studierenden auf dem Weg sah.

Mein ESN-Partner Ali sollte mich, als ich Bochum nach dem Flughafen erreichte, treffen. Natürlich, konnte es nicht so leicht sein – ich habe mich verlaufen und in der Gegenrichtung von der Uni die U-Bahn genommen. Ali wartete für 2 Stunden, bis ich endlich den richtigen Weg fand. Entschuldigung, Ali!

Meine RUB-Betreuerin, Frau Caroline Schuttkowski und meine Mitstudentin Nastja aus der Ukraine waren so nett, mich auf der U-Bahnstation zu treffen. Vielen Dank! Im Laufe des ersten Tages, wurde ich beim Akafö untergebracht, bekam das Stipendium und besuchte die Mensa. Was für ein produktiver Tag! Für diejenigen, die sich dafür interessieren – die Mensa an der RUB ist wunderbar! Eigentlich besser als viele Lokals! Nur ein Problem – in meiner Erfahrung, war die Mensa immer entweder voll oder geschlossen.

 

Am Beginn meines Semesters an der RUB, war ich vollkommen überwältigt von dem, was da passierte, als ob Bochum mich vollkommen geschluckt und am Ende des Semesters ausgespuckt hätte! Vielleicht, klingt es ein bisschen drastisch, aber ich meine das in der besten Art und Weise. Das Studentenleben ist in Deutschland intensiv! Veranstaltungen, Seminare, Projekte, Auswanderungen, Exkursionen, ESN-Leben, Partys, Reisen! Das kann man nicht vergessen. Das Studium ist ja selbstverständlich das Hauptziel, aber man kommt nach Deutschland nicht, um die ganze Zeit zu Hause zu verbringen:)

Was das AKAFÖ anbetrifft, war ich glücklich, weil das Zimmer bei mir super war und der Hausmeister – hilfsbereit! Es gibt hier nichts, worüber ich mich beschweren kann! Jetzt kommen mal die Veranstaltungen an der Uni. Am Beginn, fand ich das ganze System mit “Wähl dich die Veranstaltungen auf dem eCampus selbst” sehr kompliziert und irreführend. Wo liegt der Unterschied zwischen Hauptseminaren und Proseminaren, wie viele CPs bekomme ich, gibt es Prüfungen, wann ist die Anmeldefrist ? Das waren nur einige von den Fragen, die ich beantworten musste. Nicht zu vergessen ist, dass in der Ukraine das System ganz anders aussieht. Ich habe das natürlich gelöst… nachdem ich einige von den Anmeldefristen vermisst habe! In großem und ganzem, wirkte die Lehrkraft sehr  kompetent und tolerant, und die Vorlesungen und Seminare waren sehr interessant.Einen besonderen Dank an Frau Caroline Schuttkowski und Herrn Björn Rothstein! Ohne diese Menschen, hätte sich das Auslandssemester in Bochum nicht stattfinden können!

Zusammenfassend, lässt sich sagen, das meine Erfahrung mit Bochum sehr positiv ist! Ich habe viele Freunde gefunden und Deutschland von innen gesehen! Wenn jemand das jetzt liest und noch Fragen hat, ob es lohnt, das Studium in Bochum zu machen oder nicht, ist die Antwort ein großes – JA!

 

Vitalii Zhuhai (Wintersemester 2019/2020)