Professuren

 

Prof. Dr. Bernd Bastert, Deutsche Literatur des Spätmittelalters

Zu den Forschungsschwerpunkten von Bernd Bastert gehören kulturwissenschaftliche Fragestellungen, Aspekte der Kontextualisierung der deutschen Literatur des Mittelalters, sowohl im Spannungsfeld anderer europäischer Kulturen und Literaturen, aber auch in ihrem medialen/materiellen wie historischen Umfeld. Darüber hinaus erforscht er den Artusroman sowie die deutsche und französische Heldenepik.

Prof. Dr. Manfred Eikelmann, Seniorprofessor Germanistische Mediävistik

Zu den Untersuchungsgegenständen von Manfred Eikelmann gehören die Textsorten des höfischen Minnesangs und des höfischen Romans, der literarischen Kleinformen, der Antikenübersetzungen und der Antikerezeption. Er erforscht darüber hinaus die Bereiche der Historischen Semantik (Wort-, Begriffs-, Wissensgeschichte), der Materialität und Medialität von Literatur (Layout und paratextuelles Beiwerk, Text-Bild-Beziehungen, Übergange zwischen Handschrift und Druck) sowie der kulturellen Kontextualisierung der Literatur (kulturelle und mediale Transferprozesse, Literatur und anthropologisches Wissen).

Prof. Dr. Christina Lechtermann, Deutsche Literatur des Früh- und Hochmittelalters

 

Aktuelle Qualifikationsprojekte

 

Caroline Fußbach M.A.: Die Verbreitung von Übersetzungen und Textausgaben klassischer Autoren in Inkunabeln und Drucken des 16. Jahrhunderts am Beispiel der Kölner Offizinen [Dissertationsprojekt]

Das Dissertationsprojekt behandelt anhand des Korpus von in Köln gedruckten Inkunabeln und frühen Drucken von Textausgaben klassischer Autoren und ihren deutschen Übersetzungen die Frage nach deren Textvorlagen und wie diese nach Köln und in die dortigen Druckereien gelangten. Dabei soll die Konstituierung der Texte einerseits im Vergleich zu handschriftlichen Überlieferungsträgern aus dem Kölner Raum und andererseits im Vergleich zu europaweit gedruckten Ausgaben untersucht werden, um Rückschlüsse auf die Genese der in Köln gedruckten Ausgaben und Übersetzungen ziehen zu können, wobei darüber hinaus auch anderweitiges Material, wie etwa Bücherlisten, Prozessakten und Reiseberichte, das Aufschluss über personelle Strukturen und Verbindungen hinter den Texten geben kann, herangezogen wird.

Holger Kahle M.A.: was ieklich stein betueten kan. Figur und Allegorie in den deutschsprachigen Schachzabelbüchern [Disserationsprojekt]

Die Dissertation untersucht Methoden der Allegoriesierung in deutschsprachigen Schachzabelbüchern. Anhand der Ausführungen des jeweiligen Erzählers sollen die Vermittlungspraktiken komplexer allegorischer Transferprozesse an ein volkssprachiges Publikum untersucht werden.

Anika Meißner M.A.: Zwischen Deutschland und Frankreich. Kulturelle und literarische Transferprozesse der Saarbrücker Prosaepen [Disserationsprojekt]

Das Dissertationsprojekt untersucht aus dem Blickwinkel der französischen Chanson de geste-Literatur die narrative Struktur der Saarbrücker Prosaepen ‚Herzog Herpin‘, ‚Königin Sibille‘, ‚Loher und Maller‘ und ‚Huge Scheppel‘.

Dr. Daniel Pachurka: Das Verhältnis von Walther von der Vogelweide zur zeitgenössischen lateinischen Literatur [Habilitationsprojekt]

Das Vorhaben untersucht, auf welche Weise die Texte Walthers von der Vogelweide mit der lateinischen Literatur um 1200 interagieren. Dabei gilt es bereits bekannte Interaktionen zu überprüfen als auch die Position von Walthers Texten zur Latinität in vielen Punkten neu zu bestimmen, dies unter Annahme einer relativen Einheit der literarischen Sphären.

Juliane Bienert M.A.: Die Bedeutung verbindlicher Sprechakte für die Formung von Geschlechterrollen. Eine exemplarische Analyse mittelalterlicher Erzählliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts [Disserationsprojekt]

„[Man kann] nicht nicht kommunizieren.“ (Watzlawick, Paul) – Dieser kurze Satz scheint vor dem Hintergrund aufgeheizter Gendersternchen-Debatten, dem sensiblen Jonglieren mit Pronomen und einer im Allgemeinen immer diverser werdenden Gesellschaft aktueller denn je. Zwar liegen zwischen bunten Pride-Paraden, Gleichstellungsdiskursen und dem Mittelalter zahlreiche Jahrhunderte des Fort- und Rückschritts, dennoch ist eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Geschlecht auch in der Literatur des Mittelalters präsent. Die Verbindung von verbaler Kommunikation und Geschlechterrollen soll im Zentrum meiner Untersuchungen stehen. Dabei fokussiere ich mich auf verbindliche Sprechakte (z.B. Versprechen, Eid, Verbot), da ich diese Kommunikationsmomente als besonders strukturbildend für das geschlechterbezogene, den Figuren zugeschriebene Selbstverständnis annehme.

 

Aktuelle Projekte

 

Handhabe und Anweisung in der ‚Kunstliteratur’ der Frühen Neuzeit (2021-2024)

Teilprojekt der Forschungsgruppe „Dimensionen der techne in den Künsten. Erscheinungsweisen/Ordnungen/Ökonomien/Narrative“

Commentarial Forms in Literature/Kommentarformen in der Literatur

 

Geometria Deutsch. Druckwerke der praktischen Geometrie bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts

 

e-learning: neli

 

Online-Repertorium ‚Deutsche Antikenübersetzung 1501-1620‘ (ORDA 16)

 

Pergament und Mikrofon. Ein Mediävistischer Podcast

 

Abgeschlossene Projekte

 

Klassiker im Kontext. Zur Funktionsweise medialer Transferprozesse am Beispiel frühneuzeitlicher Klassikerverdeutschungen (ca. 1460/70 bis ca. 1580/1600)

 

Editionen und Kommentare der Saarbrücker Prosaepen. Entstanden im Umkreis der Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken (Bernd Bastert, zusammen mit Prof. Dr. Ute von Bloh, Universität Potsdam)

 

Literarische Kleinstformen pragmatischer Schriftlichkeit. Sentenzverwendung im mittelhochdeutschen höfischen Roman des 12. und 13. Jahrhunderts (Manfred Eikelmann, zusammen mit Prof. Dr. Tomas Tomasek, Universität Münster)

 

Mediävistisches Varieté: Eine Bühne für die mittelalterliche Sprache und Literatur (RUBel 5×5000)