Sprache ist ein variierbares System mit solidarischer, aber auch machtstruktureller Symbolkraft, das kommunikativ direkt bzw. medial gebrauch- und erlernbar ist. Mit Sprache erfolgt wesentlich Mitbestimmung, die demnach beeinflussbar durch Anwenden, Erlauben, Verbieten, Vermitteln … von Sprache ist. Formen der sprachlichen Einflussnahme auf Mitbestimmung bezeichnen wir als SprachGewalten, die etwa als sprachliche Gewalt (z.B. protestkommunikative Beschimpfungen) oder Sprachgewalt (z.B. rhetorische, wortgewaltige Fähigkeiten) vorliegen und die von technischen Entwicklungen grundlegend beeinflusst werden: SprachGewalten sind mehr und mehr durch körperliche (Teil-)Abwesenheit und ausbleibend beobachtbare Adressat:innenreaktionen gekennzeichnet, so dass sich die folgende arbeitsweltlich, aber auch gesellschaftlich relevante Forschungsfrage stellt: Mit welchen mitbestimmungsfördernden und/ oder -hemmenden Auswirkungen werden SprachGewalten symbolisch und kommunikativ angesichts fortschreitender, gesellschaftlicher, arbeitsweltlicher und digitaler/ technischer Veränderungen in Form von (gruppenspezifischen) Aushandlungsprozessen (noch) nicht bzw. bereits routinehaft verwendet? Erforderlich wird ein interdisziplinärer, durch kohärente Kollegstrukturen von den Arbeits-, Bildungs-, Geschichts-, Kommunikations-, Medien-, Sozial- und Sprachwissenschaften gemeinsam getragener Ansatz. 

Das Promotionskolleg wird durch die Hans-Böckler-Stiftung gefördert.