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Allgemeines

Bitte beachten Sie auch die entsprechenden Hinweise im Reader zum Orientierungstutorium Germanistik!
Ich setze voraus, dass Sie entweder das Orientierungstutorium belegt oder aber die Inhalte des Readers selbständig erarbeitet haben.

Ziel einer Proseminararbeit ist, dass Sie mir demonstrieren, dass Sie wissenschaftlich sauber arbeiten können, also eine eigene Fragestellung bzw. Hypothese und ein angemessenes methodisches Vorgehen entwickeln, stringent argumentieren und wissenschaftliche Standards beachten.

Wenn Sie bei mir eine Hausarbeit schreiben, erwarte ich daher konkret die folgenden inhaltlich-methodischen Dinge von Ihnen:

  1. Formulierung des Erkenntnisinteresses (Frage oder Hypothese)
  2. systematisches Vorgehen
  3. Offenlegung von Methoden
  4. nachvollziehbare Argumentationsstruktur und Gliederung
  5. Begründung von Entscheidungen
  6. Nachweis von Quellen und Daten

Um zu prüfen, ob Sie über ein bestimmtes Thema eine Arbeit schreiben können und wollen, empfehle ich folgende Leitfragen:

  • Interessiert mich das Thema?
  • Was wurde im Seminar zu diesem Thema gesagt?
  • Kenne ich bereits Literatur zu diesem Thema?
  • Habe ich geklärt, was verlangt wird?
  • Habe ich Thema und Modalitäten mit dem Lehrenden be- und abgesprochen?
  • Ist das Thema angemessen eingegrenzt?

Typen von Hausarbeiten

Ihre Hausarbeit kann entweder primär theoretisch oder primär empirisch ausgerichtet sein, vgl. unten. Bitte beachten Sie, dass die unten exemplarisch genannten Themen tatsächlich beispielhaft sind; wir stimmen das Thema für Ihre Hausarbeit stets individuell ab, sodass Sie ausreichend Raum für die Auseinandersetzung mit Themengebieten haben, die Sie besonders interessieren.

An diese Stelle verweise ich noch einmal ausdrücklich auf die Regelungen zur Bewertung von Hausarbeiten, die Sie hier finden

Beachten Sie bitte insbesondere, dass eine formal mangelhafte Arbeit, wenn also der Kriterienkomplex Sprachliche Korrektheit als nicht ausreichend bewertet wird, insgesamt als mangelhaft gilt.

Primär theoretische Arbeiten

In einer primär theoretischen Arbeit untersuchen Sie ein linguistisches Thema aus dem Spektrum des zugrundeliegenden Proseminars auf Basis der aktuellen Forschungsliteratur, setzen unterschiedliche Standpunkte zueinander in Beziehung, diskutieren diese Standpunkte usw. Ich empfehle Ihnen, auch in primär theoretischen Arbeiten immer den Bezug zu konkreten Verwaltungstexten herzustellen und anhand konkreter Beispiele theoretische Aspekte zu diskutieren.

Beispiel: Sie diskutieren, ob bzw. inwiefern Nominalisierungen einen Einfluss auf die Verständlichkeit in der Fachsprache haben. Dazu

  1. formulieren Sie eine vorläufige Hypothese oder Fragestellung, die Sie in Ihrer Arbeit prüfen respektive beantworten wollen,
  2. setzen Sie sich theoretisch mit der Frage auseinander, was linguistisch überhaupt als Nominalisierung zu werten ist (und nutzen für diese Diskussion eventuell bereits Beispiele aus konkreten Verwaltungstexten),
  3. prüfen, wie in der Literatur zur Verwaltungssprache und zu Verständlichkeitsmodellen Nominalisierungen und ihre Auswirkungen auf die Verständlichkeit diskutiert werden,
  4. kommen insofern zu einem Ergebnis, als Sie auf Basis von (b) und (c) eine vorläufige eigenständige Hypothese zum Zusammenhang von Nominalisierungen und Verständlichkeit formulieren bzw. Ihre unter (a) formulierte Hypothese präzisieren,
  5. prüfen diese Hypothese exemplarisch anhand von (einzelnen) Nominalisierungen in zwei Verwaltungstexten und deren Auswirkung auf die Verständlichkeit und
  6. fassen Ihre Ergebnisse in einem Fazit zusammen, beantworten Ihre Fragestellung bzw. stellen fest, ob Ihre Hypothese zutrifft oder nicht, reflektieren Ihre Methodik und formulieren Perspektiven für die weitere Forschung.

Eine solche primär theoretische Arbeit könnte sich etwa auch mit einem übergreifenden sprachlichen Aspekt befassen (z. B. Gendern in Verwaltungstexten).

Primär empirische Arbeiten

Eine primär empirische Arbeit setzt einen stärkeren Fokus auf die Arbeit mit sprachlichen Daten bzw. Daten zur Sprache. Auch hier müssen sie selbstverständlich Forschungsliteratur zurate ziehen, allerdings steht die Auseinandersetzung damit nicht im Vordergrund. Und auch bei primär empirischen Arbeiten bearbeiten Sie natürlich ein Thema aus dem Spektrum des zugrundeliegenden Proseminars.

Beispiel: Sie vergleichen das Auftreten komplexer Phrasen in Texten aus unterschiedlichen Fachbereichen. Dazu

  1. formulieren Sie eine Hypothese oder Fragestellung, die Sie in Ihrer Arbeit prüfen respektive beantworten wollen,
  2. bilden auf Basis von Forschungsliteratur zur Verwaltungssprache und insbesondere unter Verwendung einschlägiger Grammatiken und Fachliteratur zur Phrasenstruktur ein Modell davon, was Sie als komplexe Phrase auffassen (‚Arbeitsdefinition‘),
  3. operationalisieren dieses Modell so, dass Sie es – sozusagen wie einen Algorithmus – auf all Ihre Untersuchungsobjekte (= Verwaltungstexte aus unterschiedlichen Bereichen) anwenden können,
  4. analysieren jedes Ihrer Untersuchungsobjekte (= Verwaltungstexte) einzeln und nacheinander im Hinblick auf das quantitative Auftreten komplexer Phrasen, wobei Sie Zweifelsfälle auf Basis Ihres Modells diskutieren,
  5. kommen insofern zu einem Ergebnis, als Sie die Analyseergebnisse für die einzelnen Untersuchungsobjekte zueinander in Beziehung setzen und daraus Tendenzaussagen ableiten und
  6. fassen Ihre Ergebnisse in einem Fazit zusammen, beantworten Ihre Fragestellung bzw. stellen fest, ob Ihre Hypothese zutrifft oder nicht, modifizieren ggf. Ihre Arbeitsdefinition, reflektieren Ihre Methodik und formulieren Perspektiven für die weitere Forschung.

Eine solche primär empirische Arbeit könnte etwa auch die Befragung einer Stichprobe von Personen zu einem bestimmten Themenkomplex mithilfe eines Fragebogens umfassen (z. B. Auswirkung komplexe Satzstrukturen auf die Verständlichkeit von Texten).

Umgang mit Literatur

Grundsätzlich gilt: Literatur nutzen Sie

  • zielgerichtet, aber unvoreingenommen;
  • eigenständig und kritisch;
  • genau und sorgfältig.

Sie müssen alle Übernahmen aus fremden Texten – wörtlich oder in Paraphrase – als solche kennzeichnen. Zudem müssen Sie alle Quellen so nachweisen, dass sie auffindbar sind. Das gilt auch und besonders für Informationen aus dem Internet – alle Übernahmen ohne Quellenangabe sind Plagiate!

Bibliographische Angaben

Für das Literaturverzeichnis müssen Sie alle verwendeten Quellen offenlegen. Das tun Sie für Hausarbeiten, die Sie bei mir schreiben, in der unten aufgeführten Form.

Bitte beachten Sie, dass sich die Konventionen innerhalb der Teilfächer Germanistische Linguistik, Germanistische Mediävistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Fachdidaktik [M.Ed.] unterscheiden; im Zweifelsfall klären Sie das bitte mit der:dem jeweiligen Lehrenden. Wenn Sie in Hausarbeiten bei mir schreiben, müssen Sie die Konventionen der Linguistik beachten (sog. Harvard-Methode). Stellen Sie dabei sicher, dass

  1. Sie dies einheitlich tun und
  2. die Auffindbarkeit der Literatur gewährleistet ist.

Weitere Beispiele finden Sie auch im Beispiel für ein Literaturverzeichnis.

Linguistische Konventionen für bibliographische Angaben:
So müssen Sie Literatur im Literaturverzeichnis aufführen!

Monographien, also Bücher von einer:einem Autor:in:

Roelcke, Thorsten (2010): Fachsprachen. 3., neu bearb. Auflage. Berlin (= Grundlagen der Germanistik 37)

Herausgeberschriften, also Sammelbände mit mehreren Aufsätzen unterschiedlicher Autor:innen:

Ehlich, Konrad/Dorothee Heller (2006) (Hrsg.): Die Wissenschaft und ihre Sprachen. Frankfurt am Main u. a. (= Linguistic Insights 52).

Diese Schriften nennen Sie nur dann separat, wenn Sie mehr als einen Aufsatz daraus verwenden und ins Literaturverzeichnis aufnehmen. Falls Sie nur einen Aufsatz aus einer Herausgeberschrift verwenden und ins Literaturverzeichnis aufnehmen, erscheinen die bibliographischen Angaben zur Herausgeberschrift beim verwendeten Aufsatz und nicht separat, vgl. unten.

Aufsätze in Herausgeberschriften

Falls Sie mehr als einen Aufsatz aus einer Herausgeberschrift verwenden und ins Literaturverzeichnis aufnehmen, erscheint die Herausgeberschrift als separater Eintrag; bei den Aufsätzen müssen Sie sie dann nicht mehr vollständig aufführen, sondern nur noch in Kurzform:

Bongo, Giancarmine (2006): Asymmetrien in wissenschaftlicher Kommunikation. In: Ehlich & Heller. S. 175-190
Ehlich, Konrad/Dorothee Heller (2006) (Hrsg.): Die Wissenschaft und ihre Sprachen. Frankfurt am Main u. a. (= Linguistic Insights 52)
.

Guckelsberger, Susanne (2006): Zur kommunikativen Struktur von mündlichen Referaten in universitären Lehrveranstaltungen. In: Ehlich & Heller. S. 147-173.

Falls Sie nur einen Aufsatz aus einer Herausgeberschrift verwenden und ins Literaturverzeichnis aufnehmen, werden die bibliographischen Angaben zur Herausgeberschrift bei diesem Aufsatz aufgeführt. Die Herausgeberschrift erscheint dann nicht als separater Eintrag.

Guckelsberger, Susanne (2006): Zur kommunikativen Struktur von mündlichen Referaten in universitären Lehrveranstaltungen. In: Ehlich, Konrad/Dorothee Heller (2006) (Hrsg.): Die Wissenschaft und ihre Sprachen. Frankfurt am Main u. a. (= Linguistic Insights 52). S. 147-173.

Brandt, Margareta/Inger Rosengren (1992): Zur Illokutionsstruktur von Texte. In: Klein, Wolfgang (Hg.) (1992): Textlinguistik. Göttingen (= Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 86). S. 9-51.

Aufsätze aus wissenschaftlichen Zeitschriften und Journalen

Braun, Friederike/Susanne Oelkers/Karin Rogalski/Janine Bosak/Sabine Sczesny (2007): „Aus Gründen der Verständlichkeit …“. Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten. In: Psychologische Rundschau 58/3 (2007). S. 183-189.

Nachschlagewerke ohne Angabe von Verfasser:innen

Duden-Grammatik (2009): Duden. Die Grammatik. 8., überarbeitete Auflage. Mannheim u.a.

Seriöse, nachprüfbare (!) Quellen im Internet

HRG = Hochschulrahmengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Januar 1999 (BGBl. I S. 18), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 12. April 2007 (BGBl. I S. 506)
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/hrg/index.html [letzte Sichtung: 2021-04-06]

In solchen Fällen ist es legitim, im Text der Hausarbeit die genannte Abkürzung als bibliographische Angabe zu verwenden.
Seitenzahlen können Sie bei diesen Zitaten üblicherweise nicht angeben; ich empfehle nachdrücklich, dennoch die Auffindbarkeit zu erleichtern – im vorliegenden Fall könnten Sie Zitate durch Verweis auf Paragraph und Absatz belegen, etwa:

HRG § 19, Abs. 1

Zitate

Grundsätzlich zitieren Sie nur dann fremde Aussagen, wenn

  • Sie sich mit solchen Aussagen auseinandersetzen wollen oder
  • die Aussage von erheblicher Relevanz für Ihre Arbeit ist und Sie es selbst nicht treffender ausdrücken können.

Bitte beachten Sie:

  1. Die Wissenschaftlichkeit einer Arbeit bemisst sich nicht an der Zahl der zitierten Meinungen, sondern an der Qualität der Auseinandersetzung damit.
  2. Kernmerkmal wissenschaftlicher Texte ist die Verdeutlichung dessen, wer gerade spricht: die:der Verfasser:in des Textes oder eine andere, zitierte oder inhaltlich, aber nicht-wörtlich wiedergegebene Person.

Beim wörtlichen Zitieren unterscheiden Sie nach Länge des Zitats zwei Varianten:

  • Zitate mit 1-2 Zeilen Länge setzen Sie in Anführungszeichen direkt in Ihren Text; ggf. vorhandene Anführungszeichen im Zitat werden dann durch einfache Anführungszeichen ersetzt. Weitere Markierungen, etwa durch Kursivdruck, sind nicht nur nicht erforderlich, sondern inkorrekt – Sie nehmen damit eine Hervorhebung vor, die im Original nicht vorhanden ist.
  • Für Zitate mit 3 Zeilen Länge oder mehr gilt:
    • Die Schriftgröße wird um 1 Punkt verringert, es erfolgt keine weitere Markierung (also keine Anführungszeichen, kein zusätzlicher Kursivdruck usw.!).
    • Der Zeilenabstand ist einzeilig; links wird der gesamte Zitattext um 1 cm eingerückt. Dieser Textblock ‚Langzitat‘ wird durch jeweils eine Leerzeilen davor und dahinter vom restlichen Fließtext getrennt.
    • Anführungszeichen im Zitat bleiben erhalten – das Zitat selbst wird ausdrücklich nicht in Anführungszeichen gesetzt!

Für beide Varianten gilt:

  • Alle Zitate werden philologisch sorgfältig (vgl. hier und weitere Punkte unten) in den Fließtext integriert. Bitte beachten Sie, dass unsauberes, verfälschendes oder nicht markiertes Zitieren möglicherweise als Plagiat gewertet werden muss!
  • Veränderungen oder Hinzufügungen werden durch eckige Klammern kenntlich gemacht, Auslassungen durch „[…]“.
  • Quellen müssen stets bibliographisch korrekt angegeben werden:
    • bei einer:einem Verfasser:in:
      Nachname Jahr:Seite – Roelcke (2010:45) bzw. (Roelcke 2010:45) – zur Klammerung vgl. unten
    • bei zwei Verfasser:innen:
      Nachname & Nachname Jahr:Seite – Brandt & Rosengren (1992:33) bzw. (Brandt & Rosengren 1992:33)
    • bei drei oder mehr Verfasser:innen:
      Nachname et al. Jahr:Seite – Braun et al. (2007:186) bzw. (Braun et al. 2007:186)
    • bei längeren Zitaten, die sich auf die Folgeseite erstrecken, wird dies durch f. angezeigt:
      Roelcke (2010:45f.) bzw. (Roelcke 2010:45f.)
  • Zitate belegen Sie, indem Sie die bibliographischen Angaben in Klammern hinter das Zitat setzen:
    „Zitat ...“ (Roelcke 2010:45).
  • Sie können Jahr und Seitenzahl in Klammern setzen, wenn Sie sich in Ihrem Text namentlich auf die:den Verfasser:in beziehen:
    Roelcke (2010:45) beurteilt dies folgendermaßen: „Zitat ...“.
  • Eigene Hervorhebungen werden angemerkt durch Zusätze wie „[Hervorhebung von mir, D.H.]“.
  • Getilgte Hervorhebungen werden ebenfalls durch Zusatz kenntlich gemacht: „[Hervorhebung getilgt, D.H.]“.
  • Fehler im Original werden übernommen und mit „[sic!]“ kommentiert.

Nicht-wörtliche Übernahmen

Auch wenn Sie sich nicht wörtlich, sondern nur sinngemäß auf fremde Meinungen (Quellen) beziehen, müssen Sie das unbedingt anzeigen. Beim Nachweis nicht-wörtlicher Übernahmen gelten die o.g. Regelungen analog; allerdings ergänzen Sie vor der Quellennennung ein vgl.

vgl. Roelcke (2010:45) bzw. (vgl. Roelcke 2010:45)

Beim Verweis auf lange Passagen (= über mehr als eine, aber weniger als zwei Seiten) ergänzen Sie ein f. („folgende“)

vgl. Roelcke (2010:45f.) bzw. (vgl. Roelcke 2010:45f.)

Beim Verweis auf noch längere Passagen (= über mehr als zwei Seiten) ergänzen Sie stattdessen ff. („fortfolgende“)

vgl. Roelcke (2010:45ff.) bzw. (vgl. Roelcke 2010:45ff.)

Bitte stellen Sie unbedingt sicher, dass deutlich wird, wie lang der Passus ist, in dem Sie sich sinngemäß auf eine fremde Meinung beziehen (etwa durch Konjunktiv). Falls Sie das nicht tun und nicht klar ist, wie lang der Abschnitt ist, in dem Sie eine fremde Meinung referieren, setzen Sie sich der Gefahr aus, eines Plagiates beschuldigt zu werden!

Weitere Formalia

  • Bitte nutzen Sie als Schriftart entweder Times New Roman o.ä. mit zwölf Punkt Schriftgröße oder Arial o.ä. mit 11 Punkt. (Persönlicher Tipp: Nutzen Sie die freie Schriftart Linux Libertine, die Sie hier finden!)
  • Der Zeilenabstand beträgt anderthalb Zeilen.
  • Links lassen Sie zwei (2) Zentimeter Rand, rechts vier (4) Zentimeter, oben und unten jeweils anderthalb (1,5) Zentimeter; wichtig ist insbesondere der rechte Korrekturrand, vgl. auch Seitenspiegel.
  • Ob Sie Ihren Text im Blocksatz oder linksbündig setzen, ist mir egal; wichtig ist, dass Sie
    1. den Text einheitlich setzen (also keinen Wechsel von linksbündig zu Blocksatz) und
    2. unbedingt die automatische Silbentrennung einschalten: Mittlerweile trennen gängige Textverarbeitungsprogramme Wörter im Großen und Ganzen ziemlich zuverlässig.
  • Ob Sie in Ihrer Hausarbeit gendern (und falls ja: wie), ist ganz allein Ihre Entscheidung und hat ausdrücklich keinerlei Einfluss auf meine Bewertung (auch wenn selbsternannte ‚Sprachschützer‘ gelegentlich anderes für universitäre Arbeiten behaupten). Bitte setzen Sie Ihre Entscheidung aber konsequent um; alles andere werde ich entsprechend kommentieren.

Objektsprache – also sprachliche Beispiele/Daten, über die Sie in Ihrer Arbeit sprechen – wird im Text kursiv und ohne Anführungszeichen dargestellt. Längere Beispiele setzen Sie durch Absätze vom Fließtext ab und nummerieren sie fortlaufend durch, wobei die Ziffern der Nummerierung in Klammern gesetzt werden. Im Text können Sie durch direkten Verweis auf die (in runde Klammern gesetzte) Nummer des Beispiels darauf verweisen.

(1) Wenn ich also über den Begriff Objektsprache spreche, setze ich diesen in meinem Text kursiv.

Sollte ich einen Satz wie (1) analysieren wollen, ist das kein Problem: Ich kann einfach über die Nummer darauf verweisen und Ihnen sagen, dass es sich bei (1) um ein Satzgefüge handelt. (2) hingegen ist ein einfacher Satz.

(2) Objektsprache behandle ich anders als Zitate.

Der Hinweis in (2) ist übrigens ernst zu nehmen; Zitate sind etwas anderes als sprachliche Elemente, über die ich sprechen will. Daher stellen Sie Objektsprache eben auch anders dar, vgl. (1).

Bitte berücksichtigen Sie dies in Ihren linguistischen Arbeiten,

Wenn Sie mit Zahlen arbeiten, bietet es sich oft an, diese auch tabellarisch zu präsentieren. Diagramme sind völlig in Ordnung; allerdings muss es eine Möglichkeit geben, auch die Rohdaten in Erfahrung zu bringen – um eine Tabelle kommen Sie also in der Regel nicht herum. Bitte nennen Sie neben absoluten Zahlen auch relative; solche Prozentangaben helfen bei der Einschätzung, wie die Verteilung von Dingen aussieht, während absolute Zahlen dies nur bedingt leisten können.

Bitte beachten Sie, dass einen Unterschied zwischen Prozenten und Prozentpunkten gibt!

Bestandteile einer Hausarbeit im Überblick

  1. Titelblatt (Beispiel)
    • Universität und Fakultät/Institut:
      Ruhr-Universität Bochum
      Fakultät für Philologie
      Germanistisches Institut
    • Art und Titel der Veranstaltung, Semester, Seminarleiter:
      Proseminar ..., Sommersemester 2021, Dr. Daniel Händel
    • vollständiger Titel der Arbeit
    • vollständiger Name des:der Verfasser:in, Studiengang und Studienfächer, Fachsemester Germanistik:
      Paula Musterfrau, 2-Fächer-B.A. Germanistik und ..., 4. Fachsemester Germanistik
    • Adresse, Telefonnummer, RUB-E-Mail-Adresse, Matrikelnummer (!)
  2. Inhaltsverzeichnis (Beispiel)
    Achtung: Das Beispiel entspricht vom Umfang nicht dem einer Proseminararbeit, es dient nur zur Illustration!
  3. Einleitung
    • Einordnung des Themas in den Forschungskontext
      • Nennung grundlegender Literatur und darin vertretener Thesen
      • Benennung einer ‚Forschungslücke‘
      • keine Verweise auf das zugrunde liegende Seminar, bitte!
    • Formulierung des Erkenntnisinteresses & klare Nennung der Leitfrage bzw. Arbeitshypothese
    • Darstellung des systematischen Vorgehens & Offenlegung von geplanten Methoden
  4. Hauptteil
    • gründliche, kritische Auseinandersetzung mit der relevanten Forschungsliteratur
    • Bearbeitung der Leitfrage/Überprüfung der Arbeitshypothese mit geeigneten Methoden unter besonderer Beachtung folgender Aspekte (nicht abschließende Liste)
      • nachvollziehbare Argumentationsstruktur und Gliederung
      • Begründung von Entscheidungen
      • Trennung von Analysen und Bewertungen
    • Achtung: Im Gegensatz zur Einleitung und zum Fazit wird der Hauptteil üblicherweise auf Überschriftenebene nicht als Hauptteil bezeichnet, sondern je nach Untersuchungsgegenstand und -methode. Dabei kann der Hauptteil selbst auch in mehrere Abschnitte mit Überschriften auf oberster Ebene unterteilt werden, vgl. Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis.
  5. Schluss, Fazit, Zusammenfassung
    • Zusammenfassung der Ergebnisse
    • Fazit
    • Ausblick auf Möglichkeiten zur weiteren Forschung
  6. Literaturverzeichnis (Beispiel)
    • hier werden alle Quellen und Literaturangaben aufgeführt, die für die Arbeit verwendet wurden
    • die Sortierung erfolgt alphabetisch
    • Nachweis aller Quellen mit vollständigen bibliographischen Angaben
  7. ggf. Anhänge
  8. Eigenständigkeitserklärung (vgl. auch hier)

Dokumentenvorlage (LibreOffice)

Hier finden Sie eine Dokumentenvorlage, die Sie mit der Software LibreOffice nutzen können. Die Vorlage dient als Muster, ihre Nutzung ist ausdrücklich fakultativ. Als Schriftarten werden in der Vorlage die Schriften Linux Biolinum für Titelblatt und Überschriten sowie Linux Libertine für Fließtext usw. verwerndet.

Musterauszug aus einer Arbeit

Hier finden Sie anhand eines Auszugs ein musterhaftes Beispiel dafür, wie eine Arbeit konkret aussehen sollte. Bitte beachten Sie auch hier, dass das gewählte Beispiel vom Umfang und vom Anspruch nicht unbedingt einer Proseminararbeit entspricht, sondern auf höherem Niveau angesiedelt ist. Dennoch können Sie daran erkennen, wie eine Arbeit im Hinblick auf die Gestaltung auszusehen hat.

Ergänzend dazu finden Sie hier eine mit Kommentaren zur Gestaltung versehene Musterseite.